WAS IST GEOGRAPHIE?

vorgelegt von

Stefan Schill

Betreuer: Prof. Gaebe & Prof. Hahn

Diplomarbeit
zur Erlangung des Grades eines Diplomgeographen

Universität Stuttgart

8. September 1999 bis 8. März 2000


Schill.Stefan@t-online.de

EINLEITUNG

a) Fragestellung

Die Frage lautet: Was ist Geographie? Ihre Beantwortung erfolgt wissenschaftstheoretisch. Für den Verfasser beginnt Wissenschaft mit einer Theorie, die auf die Realität angewandt wird. Der nachfolgende Text wird diese Theorie für die Geographie liefern. Der Text wird in einer Anwendung gipfeln, die geographische Arbeiten von nichtgeographischen zu unterscheiden erlaubt.

Die Gedanken des Verfassers sind frei, sie lassen sich manchmal einem bestimmten Autor, selten jedoch einer bestimmten Textstelle zuordnen. Aus diesem Grund wird in der Arbeit auf das Sparsamste zitiert. Insgesamt ist die Diplomarbeit relativ kurz geraten, die verwendete Sprache beinahe unwissenschaftlich einfach. Das ist besser so, denn ihre Botschaft ist anspruchsvoll und soll doch von möglichst vielen Menschen verstanden werden.

b) Begründung

Die nachfolgende Bearbeitung obiger Fragestellung unterscheidet sich von ihren Vorgängern dadurch, daß konkrete Probleme eine ernsthafte Beantwortung der Frage 'Was ist Geographie?' unabdingbar machen. Die Geographie wird nämlich von ihren Studenten nur noch als eine Art wissenschaftlicher Resteverwerter betrachtet, dem jegliche wissenschaftliche Selbständigkeit abgesprochen werden muss. (JENSEN 1988:5) sieht ebenfalls dieses Problem: "Firstly, a student immediately notices that geography has no obvious place in the traditional classification of the sciences by faculty. Some parts of geography have their strongest affiliations with mathematics and natural sciences, others with history, philosophy and social sciences. Other sciences study distinctive types of phenomena: geologists study rocks, botanists plants, sociologists social groups, and so on. The work of geographers involves several types of phenomena, each already studied by another science. Are geographers therefore 'jacks of all trades and master of none'?." Die Geographie besteht derzeit nur noch aus einer losen Ansammlung von Teildisziplinen, die einem fremden Wirt wissenschaftlich ausgeliefert sind. Nach Meinung des Verfassers konnte dies nur durch einen weitgehenden Verzicht der Geographie auf eine theoretische Fundierung des Raumes innerhalb den letzten fünfzig Jahren geschehen. Mit der vorliegenden Arbeit wird dieser Mangel behoben. Damit erhebt sich die Geographie zur Conclusio 'Theorie der Raumerkenntnis' (Kapitel 3) der beiden Prämissen 'Theorie der Erkenntnis' (Kapitel 1) und 'Theorie des Raumes' (Kapitel 2). Endlich kann gezeigt werden, daß die Geographie in der Lage ist, jedes Problem zu lösen, das sich der Menschheit räumlich in den Weg stellt.

c) Vorgehensweise

Die Deduktion bildet jedoch nur den Kern der Arbeit. Die Arbeit überträgt die Conclusio auch auf die Metaebene (Anhang 1) und fügt diese in die bisherige Geschichte ein (Anhang 2). Damit weist die Arbeit in horizontaler Richtung vier Teile auf (siehe Tabelle 1):

- Exposition = Einleitung
- Durchführung = Deduktion
- Reprise = Anhang 1
- Coda = Anhang 2

In vertikaler Richtung werden dagegen vier Ebenen unterschieden:

- die Ebene der Deskription
- die Ebene der Analytik
- die Ebene des Nutzens
- die Ebene des Handelns

Diese Ebenen gelten jedoch nicht innerhalb der Coda. Die Coda ist ein Geschenk an den Leser. Der Verfasser bietet an, diesen Teil der Arbeit unmittelbar im Anschluß dieses Satzes zu lesen (Coda).

d) persönliche Bitte

Das Denken kann sich jeder Sprache bedienen, es bleibt immer das gleiche. Das Denken in diesem Text spiegelt sich unmittelbar in seiner Gliederung wider. Die Gliederung dieses Textes funktioniert demnach unabhängig von der Wortwahl des Verfassers. Wenn Sie also der Meinung sein sollten, daß einzelne Wörter in einer unüblichen Form Verwendung gefunden haben sollten, so bitte ich Sie, diese einfach durch geeignetere zu ersetzen.

Tab. 1: Die Gliederung des Textes in übersichtlicher Darstellung
Exposition
Durchführung
Reprise
Coda
EINLEITUNG 1. THEORIE DER
ERKENNTNIS
2. THEORIE DES
RAUMES
3. THEORIE DER
RAUMERKENNTNIS
ANHANG 1 ANHANG 2
a) Fragestellung

EBENE DER
DESKRIPTION
1.1. Kategorien
des Denkens
1.2. Geometrie
des Raumes
3.1. Gegenstand
der Geographie
a) synthetische
Urteile
a) wissenschaftlicher
Stellenwert
1.1.1. dialogisch 2.1.1. nichteuklidisch 3.1.1. Kontinuum - positivistisch
1.1.2. dialektisch 2.1.2. euklidisch 3.1.2. Struktur - menschlich
1.1.3. hermeneutisch 2.1.3. Raummuster 3.1.3. Genese - humanistisch
1.1.4. dualistisch 2.1.4. Symmetrie 3.1.4. Formenwandel - konservativ
1.1.4.1. komplex 2.1.4.1. iterativ 3.1.4.1. Selbstähnlichkeit - entscheidungstheoretisch
1.1.4.2. einfach 2.1.4.2. polar 3.1.4.2. Ähnlichkeit - behaviouristisch
b) Begründung

EBENE DER
ANALYTIK
1.2. Logik
des Denkens
2.2. Umwelt
des Raumes
3.2. Methode
der Geographie
b) Methodologie b) geographischer
Stellenwert
1.2.1. Zustand 2.2.1. Bestand 3.2.1. belagern - Schema
1.2.2. Zuordnung 2.2.2. Sphäre 3.2.2. nachdenken - Ursache
1.2.3. Hierarchie 2.2.3. Phase 3.2.3. lösen - Überzeugung
1.2.4. Bezug 2.2.4. Zugang 3.2.4. problematisieren - Interesse
1.2.4.1. ganzheitlich 2.2.4.1. ideologisch 3.2.4.1. allgemein - transzendent
1.2.4.2. reduktionistisch 2.2.4.2. empirisch 3.2.4.2. speziell - technisch
c) Vorgehensweise

EBENE DES
NUTZENS
1.3. Denkrahmen 2.3. Wesen
des Raumes
3.3. Typus
der Geographie
c) Erkenntnisweg
1.3.1. magisch 2.3.1. Körper 3.3.1. Phänologe - Verwandlung
1.3.2. metaphysisch 2.3.2. Substanz 3.3.2. Prozesskundler - Vollzug
1.3.3. ökozentrisch 2.3.3. Materie 3.3.3. Philosoph - Vollendung
1.3.4. anthropozentrisch 2.3.4. Freiheit 3.3.4. Planer - Versuch
1.3.4.1. sozial 2.3.4.1. kollektiv 3.3.4.1. Primärintegration - Gedankenexperiment
1.3.4.2. liberal 2.3.4.2. individuell 3.3.4.2. Sekundärintegration - Experiment
d) persönliche Bitte

EBENE DES
HANDELNS
1.4. Richtung
des Denkens
2.4. Natur
des Raumes
3.4. Kultur
der Geographie
d) offene Fragen
1.4.1. a priori 2.4.1. objektiv 3.4.1. ethisch - Wert
1.4.2. a posteriori 2.4.2. subjektiv 3.4.2. moralisch - Norm

KAPITEL 1: THEORIE DER ERKENNTNIS

Die Erkenntnistheorie sammelt und gliedert alle Ideen der Menschen. Eine 'Idee' vermittelt in ihr immer zwischen dem erkennenden Subjekt und dem erkannten Objekt. Keine Ideen beinhaltet folglich die subjektunabhängige Beschreibung von Objekten durch die formale Logik. Gleiches gilt für die objektunabhängige Charakterisierung des Subjektes mittels Psyche und Physis.

Die Sprache ist nun das Werkzeug, um eine Idee festhalten zu können. Die Ordnung der Sprache spiegelt daher die Ordnung der gedachten Ideen wider.

SPRACHE
- Bezeichnung (Welche Wörter gibt es?)
- Eignung (Welches Wort passt zur Idee?)
- Gliederung (Ist das Wort ein Ober- oder Unterbegriff?)
- Verwendung (Gibt es Bedeutungsverschiebungen des Wortes?)

Neben der Erkenntnistheorie gibt es noch eine Sprachwissenschaft, die Mathematik.

Die Mathematik unterscheidet sich von der Erkenntnistheorie insofern, als daß die Mathematik die Auswirkungen einer Idee auf eine andere Idee sammelt und in einer besonderen Sprache aufschreibt. "Man könnte die so formalisierte Mathematik mit einem Spiel vergleichen: Den Zeichen entsprechen etwa die Schachfiguren, einer Formel eine gewisse Stellung der Steine auf dem Brett, dem System der Axiome die Anfangsstellung der Schachfiguren, den Schlußanweisungen die Zugregeln und einem Beweis eine Reihe von Zügen, die von der Ausgangsstellung zu einer bestimmten Konfiguration der Steine führt"(WAISMANN 1947:55).

FORMALISMUS
- Zeichen (Welche Schachfiguren gibt es?)
- Axiom (Wie werden die Figuren am Anfang aufgebaut?)
- Schlußanweisungen (Wie lauten die Zugregeln?)
- Formel / Beweis (Welche Stellungen können erreicht werden?)

Der Formalismus ist seinerseits auf Zeichen angewiesen.

SEMIOTIK
- sigmatisch (Wie sieht das Zeichen aus?)
- semantisch (Welche Bedeutung hat das Zeichen?)
- syntaktisch (Welcher Grammatik unterliegt das Zeichen?)
- pragmatisch (Wie kann das Zeichen benutzt werden?)


1.1. Kategorien des Denkens

Wir sind und bleiben Menschen und wir können nur das verstehen, was menschlichem Denken entspricht. Die Fixpunkte unseres Denkens sind die Kategorien. Ohne diese könnten wir nicht begründen. Begründungen werden im Idealfall sprachlich vorgetragen, es entsteht ein Gespräch.

1.1.1. dialogisch
Zwei Menschen sprechen miteinander über dieselbe Sache, aber aneinander vorbei. Es gibt jedoch keinen Anlass zum Streit. Irgendwie scheinen die beiden aus verschieden Kulturen zu stammen. Jede der beiden Geisteshaltungen wirkt selbständig genug, um von einem Dritten als bedeutsam anerkannt zu werden.

1.1.2. dialektisch
Zwei Menschen sprechen miteinander über dieselbe Sache, und es wird laut. Im Wortgefecht gibt es neben den Streitpunkten durchaus Gemeinsamkeiten. Ein Dritter ist der vielen Thesen und Antithesen überdrüßig und wünscht sich endlich Ruhe. Er entwickelt daher eine Synthese, die beide Parteien vollständig erklärt und damit überflüßig macht.

1.1.3. hermeneutisch
Ein Mensch spricht in Rätseln. Ein Zweiter versucht spontan, die Rede zu seinen Gunsten auszulegen. Ein Dritter schließlich ergründet die wahren Absichten des Redners.

1.1.4. dualistisch
Zwei Menschen sprechen miteinander über dieselbe Sache, und es wird laut. Ein Dritter weist darauf hin, daß der Streit nichts bringen kann, da die beiden Streithähne in wirklich Allem konträr zueinander stehen.

1.1.4.1. komplex
Der Streit hat eine lange Geschichte. Die Schlichtung eines Streitpunktes entfacht an anderer Stelle einen bereits Vergessen geglaubten Händel.

1.1.4.2. einfach
Der Streit hat eben begonnen. Die Sache hat sich noch nicht verfahren, eine Schlichtung scheint erfolgversprechend zu sein.

1.2. Logik des Denkens

Wir denken in Systemen. Jedes System beschreibt eine Hierarchie von abgesicherten Vermutungen, die die Basis für folgerichtiges Denken darstellen.

1.2.1. Zustand
In einem System gibt es fünf erlaubte und drei verbotene Zustände. Die Zustände unterscheiden die möglichen Folgen einer bzw. keiner Aktion.

SYSTEM
- indifferent (auf eine Aktion hin passiert nichts)
- stabil (auf eine Aktion folgt eine reversible Reaktion)
- instabil (auf eine Aktion folgt eine irreversible Reaktion)
- chaotisch (die Aktion hinterlässt ein Durcheinander an Reaktionen)

Auf keine Aktion, auf das Nichts, darf auch nur keine Reaktion, nämlich das indifferente Nichts, folgen. Die Existenz eines perpetuum mobile, das heißt, eine stabile, instabile oder chaotische Reaktion aus dem Nichts heraus, ist verboten. Systeme werden in der Kybernetik experimentell erforscht. Wie sich jedoch Systeme neu bilden oder verflüchtigen können, weiss bisher noch niemand.

Der Mensch spürt, daß in ihm und um ihn herum viele Systeme gleichzeitig Bestand haben. Die Ganzheit aller Systeme repräsentiert für ihn die Welt. Er möchte die einzelnen Systeme am liebsten herausgreifen und nach seinem Gutdünken neu zusammensetzen. Ihn ängstigt die Vorstellung, ein bloßer Spielball des Chaos zu sein.

SPIEL < CHAOS
- Risiko < sicher / unsicher
- Selektion < regelhaft / regellos
- Spielregel < Selbstorganisation / Fluß
- Strategie < Ziel / Fehler

1.2.2. Zuordnung
Der Kern des Denkens ist eine Vermutung. Diese Vermutung kann nur mit einer umfassenderen Sprache überprüft werden. Dazu sind jedoch neue Vermutungen anzustellen. Als Ausweg bietet sich eine Definition an. Diese erlaubt eine sichere Diagnose des Sachverhaltes, sofern die Verallgemeinerung, auf der sie ruht, zutreffend ist. Eine Abduktion (siehe Tabelle 2) besteht also aus drei aufeinanderfolgenden Schritten:

1. Verallgemeinerung,
2. Anbindung,
3. Diagnose


Tab. 2: Beispiel für Abduktion, Induktion und Deduktion
Prämisse 1 Prämisse 2 Conclusio
ABDUKTION
1. Verallgemeinerung
Möglichkeit 1* das eine Kind
ist krank und
hat rote Punkte
das andere Kind
ist krank und
hat rote Punkte
alle Kinder
sind krank und
haben rote Punkte**
Möglichkeit 2 das eine Kind
ist krank und
hat rote Punkte
das andere Kind
ist krank und
hat rote Punkte
alle Kinder,
die krank sind,
haben rote Punkte
Möglichkeit 3 das eine Kind
ist krank und
hat rote Punkte
das andere Kind
ist krank und
hat rote Punkte
alle Kinder,
die rote Punkte haben,
sind krank
2. Anbindung
Hierarchie das eine Kind
ist krank und
hat rote Punkte
das andere Kind
ist krank und
hat rote Punkte
alle Kinder,
die rote Punkte haben,
sind krank
Definition das eine Kind
ist krank und
hat rote Punkte
das andere Kind
ist krank und
hat rote Punkte
alle Kinder,
die rote Punkte haben,
sind krank,
sie haben Röteln
3. Diagnose das Kind
ist krank
das Kind
hat rote Punkte
das Kind
hat Röteln
INDUKTION das Kind
hat Röteln
das Kind
hat rote Punkte
das Kind
ist krank
DEDUKTION das Kind
hat Röteln
das Kind
ist krank
das Kind
hat rote Punkte

* nach (EBERHARD 1999: 126f) ist Möglichkeit 1 ein Beispiel für eine Induktion.
** diese Conclusio ist sinnlos, denn sie mißachtet Hierarchien


1.2.3. Hierarchie
Man stelle sich eine dreistufige Hierarchie vor. Die Abduktion verbindet die oberste Stufe mit der untersten. Diese Zuordnung ist risikoreich und wird nur durch die Erfindung einer Definition abgesegnet. Ganz anders bei der Induktion und bei der Deduktion (siehe Tabelle 2): Hier wird zwar auch eben diese Definition benötigt, diese wird jedoch nicht erzeugt. Bei der Induktion sind die beiden untersten Stufen bekannt, die oberste Stufe ergibt sich damit automatisch. Bei der Deduktion gilt der umgekehrte Fall, aus den beiden obersten Stufen leitet sich zwingend die unterste Stufe ab.

1.2.4. Bezug
Ein System lässt sich in seiner Ganzheit nur unscharf (qualitativ) abgrenzen, da es sich immer um ein offenes System handelt. Ein Teilsystem lässt sich dagegen scharf (quantitativ) abgrenzen. Allerdings ist dessen Systembezug eingeschränkt. Die Reduktionisten müssen daher lernen, in ihrem System zwischen den Akteuren und dem passiven Rest zu unterscheiden. Dafür kann aber das System für ein Experiment nachgebaut werden. Die Versuche legen die Einführung von Messgrößen nahe, mit denen sich dann die Intensität der Kräfte bzw. der Krafteinwirkungen angeben lassen. Mit Hilfe statistischer Methoden können die quantitativen Wertemengen neuerdings auch 'unscharf' erfasst werden.

1.2.4.1. ganzheitlich
- realistisch (Wie sieht die Sache aus?)
- analytisch (Woraus besteht die Sache?)
- historisch (Wie ist die Sache gewachsen?)
- teleologisch (Welchen Zweck hat die Sache?)

1.2.4.2. reduktionistisch
- statistisch (Wie sind die Messwerte verteilt?)
- methodisch (Wie wird gemessen?)
- theoretisch (Wie werden die Messwerte erklärt?)
- kritisch (Wie werden die Messwerte bewertet?)

1.3. Denkrahmen

Die Erkenntnistheorie ist erst im Laufe der Geschichte entstanden. Als besonders aufschlußreich erwiesen sich dabei die Umbrüche des Denkens in der Antike, in der Renaissance und seit etwa hundert Jahren. Das nachfolgende Kapitel idealisiert hieraus vier verschiedene Denkrahmen.

1.3.1. magisch
Viele Mythen ranken sich um die bewusste Vernichtung dieses Denkrahmens als gesellschaftstragende Kultur (Atlantis, Odyssee, Nibelungen). Die Metaebene entsteht dabei durch Zauber. Alle Dinge durchlaufen Zyklen. Unsichtbares kann in Trance gesehen werden. Heute lebt diese Welt nur noch in wenigen Kulten (Drogen, Esoterik, Nazis?) und in uralten Naturreligionen fort.

1.3.2. metaphysisch
Dieser Denkrahmen feiert im klassischen Griechenland seinen Durchbruch. Er bestimmt das geistige Leben der Menschen in Europa erneut im Mittelalter. Die Metaebene vertraut dabei auf die Logik und die göttliche Vernunft. Die Suche nach den ersten Ursachen lässt in der Antike die Wissenschaften entstehen und im Mittelalter bis auf die Theologie wieder verschwinden. Die Harmonie der Sphären durchdringt den ganzen Kosmos.

1.3.3. ökozentrisch
Dieser Denkrahmen hat seine Zeit erst noch vor sich. Seine Metaebene ist evolutionär und chaotisch. Komplexe Netzwerke verhalten sich in Computersimulationen wie Organismen. Die Sinnenwelt des Menschen ist das Spiegelbild seines Lebensraumes. Für die Zielsetzung einer nachhaltigen Entwicklung bedeutet 'weniger' meistens 'mehr'.

1.3.4. anthropozentrisch
Dieser Denkrahmen ist in Europa während der Römerzeit und gegenwärtig verbreitet. Seine Metaebene entsteht durch die Technik. Die Wissenschaften denaturieren die Welt auf messbare Größen, einer Naturphilosophie stehen sie skeptisch gegenüber. Logistische Optimierungen (Militär, Wirtschaft) sind auf ein rasantes Wachstum hin angelegt. Machbarkeitsstudien loten den Bereich des technisch und finanziell Möglichen aus. Die Gesellschaft zerfällt in lose, bindungsunfähige Gruppen. Der Einzelne hat die Wahl zwischen einem sinnlosen Leben in Disziplin oder in Genuß. Geld ist der einzige Wert für Freiheit. Im allgemeinen Wettstreit werden die Verlierer von den Gewinnern kolonialisiert oder als Dritte Welt ausgelacht.

1.3.4.1. sozial
Mindeststandards sollen die Gefahren des technischen Fortschrittes abwehren.

1.3.4.2. liberal
Der technische Fortschritt soll unbehelligt die bessere Zukunft einläuten.

1.4. Richtung des Denkens

Achtung!
Der Kern des Denkens ist eine Abduktion. Wer Dualismen ('Kategorien' bei KANT) diese Aufgabe zuweist, begeht einen Denkfehler! Dieser ergibt sich daraus, daß es in den Sprachen zwar Wörter bzw. Symbole für das Sein gibt, jedoch nicht für das Nichts.
- Sein = Sein
(Dieser Ausdruck ist richtig!)
- Nichts = Nichts
(Dieser Ausdruck ist falsch (!), da er bedeutet, daß das Nichts ein Gleich-Sein ist.)

In derZeit lassen sich dagegen jederzeit Vergleiche ziehen.
- nie [Nicht-Sein](leere Menge)
- manchmal [Da-Sein](Grundmenge)
- immer [Seiend](Menge aller Mengen)
- vorher/nachher [a priori/a posteriori](Teilmenge)


Wie bereits an der Abduktion, Induktion und Deduktion gezeigt, kommt das folgerichtige Denken nicht umhin, eine Definition der Zuordnung zu benützen, die nicht folgerichtig entstanden ist. Es sollte daher möglich sein, die Richtigkeit dieser Definition zu erkennen.

1.4.1. a priori
Wir haben von Vorneherein die ungefähre Vorstellung eines Prototypen bereits im Kopf. Diese Form der Bestätigung ist jedoch problematisch. So berichtet (RAVN 1995:184): "Beispielsweise werden Spatzen und Amseln von den meisten Menschen als typische Vögel betrachtet, während Pinguine und gebratene Enten als weniger typisch angesehen werden". Bestätigungen a priori sind eigentlich Prognosen und damit letztendlich Annahmen.

1.4.2. a posteriori
Wir typisieren im Nachhinein:Quantitativ gelingt dies mit Hilfe einer Korrelation, die als Ergebnis eine Rangliste der verglichenen Gegenstände und damit auch den perfekten Merkmalsträger präsentiert. Der qualitative Weg ist mühsamer, aber er führt genauso zum Ziel: Man nehme einen Gegenstand und beschreibe ihn so vollständig wie möglich. Man nehme einen zweiten Gegenstand und vergleiche diesen mit der Beschreibung des ersten. Nur die Unterschiede der beiden Gegenstände werden als Gegensatzpaar niedergeschrieben. Man nehme einen dritten Gegenstand und vergleiche ihn mit den Gegensätzen der ersten beiden. Auch hier interessieren nur die Unterschiede, wobei jedoch ab sofort die bisherige Niederschrift um die neuen Gegensatzpaare ergänzt wird. Man nehme einen vierten Gegenstand und vergleiche ihn mit dem Aufschrieb ... Wenn alle Gegenstände miteinander verglichen wurden, sind die Gegensätze aller Gegenstände bekannt. Die einzelnen Gegensatzpaare lassen sich nun gruppieren. Nur dann, wenn diese Gruppen mit der untersten Stufe der definierten Hierarchie übereinstimmen und es keinen Widerspruch zur obersten Stufe gibt, ist die Definition der mittleren Stufe richtig.



KAPITEL 2: THEORIE DES RAUMES

Ohne eine Vorstellung des Raumes lässt sich in der Realität nicht viel erreichen. Der Haken ist, daß es verschiedene Räume gibt. Der ideelle Raum wurde im Kapitel 1 behandelt. Die reellen Räume der Astrophysiker, Maschinenbauer und Biologen werden jetzt in Kapitel 2 folgen. Aus Sicht des Menschen sind alle diese Räume grundverschieden, die Deduktion hin zu Kapitel 3 verliert also nicht ihre Berechtigung. Es sollte nur klar sein, daß im Folgenden das Vorhandensein des Planeten Erde überhaupt nicht interessiert. Unser Denken ist zwar im Verlauf der Evolution auf der Erde entstanden. Wenn es aber mit diesem Denken möglich ist, abstrakte Sachverhalte auszudrücken, gleicht es dann nicht einer Amputation, wenn man darauf verzichtet und statt dessen die Erdoberfläche ins Spiel bringt?

2.1 Geometrie des Raumes

Die Begründung des Raumes ruht zunächst auf mathematischen Vorstellungen. Das Zusammenspiel aller Vorstellungen hat jedoch mit Mathematik nicht mehr viel gemein. Die Wahrnehmung der Formen des Raumes ist die Domäne der Geographie, deren Erzeugung die der Architektur und der Choreographie.

2.1.1. nichteuklidisch
Die nichteuklidische Geometrie besagt, daß der Raum gekrümmt und vielleicht in sich geschloßen ist. Durch die Verzerrung der einzelnen Richtungen (Dimensionen) geht ohne Kompass die Orientierung bald verloren. Dies betrifft insbesondere die reduktionistische Unterscheidung von aktiv und passiv.

2.1.2. euklidisch
Die euklidische Geometrie besagt, daß der Raum eckig-dimensional und unendlich groß ist. Der euklidische Raum ist der bevorzugte Aufenthaltsort für Reduktionisten. Raum und Zeit werden dann in einem vierdimensionalen Koordinatensystem lokalisiert.

2.1.3. Raummuster
Die Formen des Raumes treten im Raum als Kompositionen auf. Nur zwei Wissenschaften kommen in Frage, um die Noten der Raumpartitur zu entziffern. Die eine, die Choreographie, ist die Schrift des Tanzes, die andere, die Geographie, ist die Schrift des Raummusters. Alle mathematisch formalisierten Vorschläge (dynamische Systeme) hierzu sind bisher gescheitert. Die Evolution entpuppt sich immer mehr als unkomprimierbarer Algorithmus.

2.1.4. Symmetrie
Symmetrien lassen sich durch einen Algorithmus künstlich erzeugen. Umgekehrt sollte also die im Raummuster tatsächlich verwirklichte Symmetrie einer Form den Stellenwert der Form zur Gewinnung des Algorithmus wiedergeben. Zur Erklärung von Entwicklungen, das heißt, bei der Veränderung von Wahrscheinlichkeiten, könnten dann Symmetriebrüche herangezogen werden. Selbigem Gedankengang macht die Chaostheorie einen Strich durch die Rechnung. Die Symmetrien, die uns umgeben, sind danach zwar schon iterativ entstanden, allerdings waren an ihrer Konstruktion ständig irgendwelche Störgrößen (Rückkopplungen) beteiligt, die zudem in ihrer Intensität schwankten. Es ist also nicht möglich, einen Algorithmus für eine reale Form anzugeben. Interessanterweise eignen sich manchmal nicht-iterative physikalische Gesetze zur Erklärung bestimmter Formen des Raummusters.

2.1.4.1. iterativ
Diese Symmetrie entsteht durch das wiederholte Anwenden des Algorithmus in alle Richtungen, wobei das letzte Ergebnis jedesmal die neue Startposition markiert. Die resultierende Form wird dann eine rauhe Oberfläche mit fraktaler Dimension besitzen.

2.1.4.2. polar
Diese Symmetrie entsteht durch das einmalige Anwenden des Algorithmus in eine Richtung. Die gespiegelte Form unterscheidet sich vom Original entweder durch ihren Drehsinn oder durch ihre Ausrichtung.

2.2. Umwelt des Raumes

Der Mensch nimmt eine ambivalente Haltung zur Umwelt ein. Einerseits umfasst ihn die Umwelt, der er sich dann ausgeliefert sieht, andererseits erfasst er die Umwelt, die er dann als Außenstehender nach seinen Vorstellungen umgestaltet. Letzteres gelang ihm zwischenzeitlich so gut, daß ihn sein selbst geschaffener Lebensraum zusehens befremdet.

2.2.1. Bestand
Die Produkte der Evolution können in Systematiken gesammelt und klassifiziert werden, vielleicht lassen sie sich sogar in verschiedenen Periodensystemen zusammenfassen. Einer Bestandsaufnahme der Umwelt steht nichts im Wege.

2.2.2. Sphäre
Sphären lassen sich in ihrer Geometrie nicht festgelegen. Sie repräsentieren den Geltungsbereich eines Systemes. Verschiedene Systeme, sowie die Sphären, können sich gegenseitig durchdringen. Beide erschaffen sich und verschwinden wieder, ohne daß die Zustandsgesetze eines Systemes verletzt werden.

2.2.3. Phase
Die Evolution gliedert sich in Phasen auf. Diese betreffen die Herausbildung des Raumes, der Materie, der Gestirne, des Lebens und des Geistigen.

2.2.4. Zugang
Durch den Sündenfall des Geistigen hat der Mensch seine paradiesische Unschuld gegenüber der Umwelt verloren. Der Zugang erfolgt seither nicht mehr unvoreingenommen, sondern mit mehr oder weniger Hintergedanken.

2.2.4.1. ideologisch
Die Umwelt bekommt eine Aufgabe für den Fortbestand des Lebens zugewiesen.

2.2.4.2. empirisch
Die Umwelt liefert praktischerweise die Dinge des täglichen Lebens.

Achtung! Das Wort 'empirisch' vermengt im normalen Sprachgebrauch mehrere Bedeutungen:
1. frei von Hintergedanken
2. sinnliche Wahrnehmung
3. messen
4. reduktionistisch
5. a posteriori
6. keine theoretische Wissenschaft


2.3. Wesen des Raumes

Das Wesen einer Sache liegt in dem, was diese Sache unverkennbar macht.

2.3.1. Körper
Jeder Körper hat eine bestimmte Größe, eine bestimmte Figürlichkeit und einen Puls. Auch eine Welle ist ein Körper. Es spielt keine Rolle, wie genau sich ein Körper messen lässt, selbst optische Täuschungen nehmen körperliche Gestalt an.

2.3.2. Substanz
Die Substanz ist die Ur-Sache. Die Einführung von Substanzen ist notwendig, damit aus Ideen reale Dinge entstehen können. Oft werden Substanzen gesucht, mit denen sich bestimmte Ideen umsetzen lassen.

2.3.3. Materie
Die Existenz von Materie hängt davon ab, welche Rahmenbedingungen sich eingestellt haben. Materie hat also keine Substanz und keinen Körper, sie besteht nur aus den Eigenschaften, die sich unter den jeweiligen Rahmenbedingungen zeigen. Auch die kleinsten Bausteine der Welt sind Materie, solange sie den Status eines Elementarteilchens innehaben.

2.3.4. Freiheit
Jeder Mensch sondiert die Lage, denn jeder möchte die Gelegenheiten, die sich ihm anbieten, auch nutzen, um seine Ideen verwirklichen zu können. Diese Freiheit darf dem Einzelnen jedoch nicht grenzenlos zugebilligt werden, denn es muss zugleich Raum für die Entfaltung aller Menschen bleiben. Freiheit wird damit zur Angelegenheit von res privata und res publica.

2.3.4.1. kollektiv
Die Freiheit äußert sich in der Verfassung.

2.3.4.2. individuell
Die Freiheit äußert sich im privaten Vermögen.

2.4. Natur des Raumes

Die Erkenntnistheorie versucht bekanntlich, das erkennende Subjekt und das erkannte Objekt abzuwägen. Dieser Versuch ist sicher nicht einfach und es gibt daher eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen darüber, wo sich die Mitte befindet und wie das Gleichgewicht erreicht werden kann.

2.4.1. objektiv
Die Natur schließt den Menschen mit ein, kann aber auch ohne ihn leben. Die Gesetze der Natur sind auch für uns Menschen gültig.

2.4.2. subjektiv
Die Natur entsteht nur durch das Denken eines lebenden Menschen. Die Naturgesetze sind in Wirklichkeit unsere eigenen.


KAPITEL 3: THEORIE DER RAUMERKENNTNIS

In diesem Kapitel soll endlich die Frage 'Was ist Geographie?' beantwortet werden. Wie der Titel 'Theorie der Raumerkenntnis' es bereits anzeigt, stellt dieses Kapitel die Conclusio der beiden vorherigen Kapitel 'Theorie der Erkenntnis' und 'Theorie des Raumes' dar. Die Folgen des Sprunges von der gefolgerten Raumerkenntnis zur geforderten Geographie werden im Text durch die Hereinnahme psychologischer Erklärungen gemildert. Andererseits stellen die möglichen Folgen auch keinen Grund zur Besorgnis dar. Fremde Wissenschaften berühren zwar hier und da ebenfalls die Raumerkenntnis, doch nur die Geographie deckt diese vollständig ab.

3.1. Gegenstand der Geographie

Geometrisches Denken ist zwangsläufig mit dem Entwurf von Gegenständen verbunden, doch was bedeutet der Gegenstand der Raumerkenntnis in der Vorstellung des Menschen?

3.1.1. Kontinuum
Der Gegenstand entsteht als Einheit aller Denkschichten. Markante Wechsel in der Ausprägung von Denkschichten stellen Grenzen dar.

Grenzziehungen gehören zum Sozialverhalten des Menschen und unterteilen die Erdoberfläche in verschiedene Machtbereiche. Innerhalb der Grenzen sollen überall die gleichen Bedingungen herrschen. Dieser Vorgang kann die Erdoberfläche zonieren oder bei einem Denker den Verdacht nähren, daß es da noch einen Gegenstand ohne Namen gibt. Wenn nicht der Raum, sondern die Zeit in Abschnitte eingeteilt wird, so ist zu beachten, daß diese Abschnitte als Phasen oder Stadien nicht aufeinander aufbauen, sondern auf der Zeitachse gleichberechtigt nebeneinander liegen.

3.1.2. Struktur
Der Gegenstand entsteht durch die Überlagerung verschiedener Funktionen. Die Standorte, von denen die Wellen ausgehen, und diejenigen, die diese empfangen, bilden zusammen ein Netzwerk.

Netzwerke stehen für Sicherheit, denn wenn das Netz erst einmal die ganze Erde umspannt, droht an keiner Grenze mehr Gefahr. Netzwerke sind beispielsweise die Verflechtungen eines Unternehmens. Mit unterschiedlicher Intensität empfangen die einzelnen Niederlassungen (Filialen, Tante Emma-Läden) und die Zulieferer von der Zentrale ihre Anweisungen. Es liegt im Interesse des Unternehmens, weltweit im Marktgeschehen vertreten zu sein, und dabei auch verschiedene Geschäftsfelder innezuhaben, für den Fall, daß ein Geschäftsfeld Probleme bereitet.

3.1.3. Genese
Der Formenschatz des Raummusters lässt sich nicht durch einen Algorithmus erklären, sondern nur durch seine Genese. Das Raummuster erscheint reliefiert, da die einzelnen Formen häufig übereinanderliegen. Das Relief des Raumes kann dabei unsichtbar im Untergrund liegen (Archäologie) oder sich als Ensemble von Voll- und Hohlformen jedermann sichtbar präsentieren.

GENESE
- Chronosequenz (Wie verändert sich das Aussehen der Formen?)
- Toposequenz (Wo befinden sich die Formen im Relief?)
- Reliefgeneration (Wie ist das Relief gewachsen?)
- autochthon / allochthon (Woher kommen die Formen?)

Durch die Rekonstruktion des Tatherganges erlangt der Mensch Gewissheit darüber, was passiert ist. Mit diesem Wissen können alle raumbezogenen Aussagen auf ihre Stichhaltigkeit hin überprüft werden. Häufig müssen hierzu topographische Karten interpretiert werden oder im Gelände mühsam Catenen angefertigt werden, die dann allerdings nur einen möglichen Zusammenhang zwischen den Formen und dem Untergrund (Lithosequenz) aufzeigen können. Chrono- und Toposequenzen sind diesbezüglich bereits idealisiert.

3.1.4. Formenwandel
Der Formenwandel ist nicht real, er geschieht in unserer Phantasie. Aber nur so lassen sich die kontinuierliche und die diskrete Betrachtungsweise miteinander verbinden. Einerseits beschreibt das eingebildete Gefälle zwischen den Formen die fließenden Übergänge des Kontinuums, andererseits treten die Formen ja nur an ganz bestimmten Standorten auf. Der Formenwandel liefert darüber hinaus die Grundlage für eine Schrift des Raumes, denn jedes Gefälle kann in der zweidimensionalen Projektion durch Isolinien gezeichnet werden.

Die Neugier des Menschen treibt diesen ständig an, bisher verborgene Zusammenhänge zu suchen und zu finden. Ein Geograph ist daher immer auch ein Kartenfetischist.

3.1.4.1. Selbstähnlichkeit
Es kommt uns so vor, daß bestimmte Formen eine gewisse Komplexität aufweisen, da sie ihrerseits ein Raummuster darstellen.

3.1.4.2. Ähnlichkeit
Es kommt uns so vor, daß bestimmte Formen zusammengehören und sich nur graduell voneinander unterscheiden.

3.2. Methode der Geographie

Das Denken in Systemen entwickelt automatisch eine Methode, sobald es zielgerichtet eingesetzt wird. Bei einem zu weit gesteckten Ziel (Waldsterben) hilft entweder die Schaffung von Teilzielen oder die Verteilung der Arbeit auf die einzelnen Wissenschaften.

3.2.1. belagern
Man umzingelt den unbekannten Feind(das Nichtwissen) durch alle verfügbaren Informationen und probiert aus, wie dieser auf verschiedene Angriffe reagiert.

Welche Bestände (Arten, Alter, Licht, Untergrund...) sind betroffen? Wie verhält sich das Ökosystem, wenn man spezifisch eingreift (Artenzusammensetzung, Verjüngung, Auslichtung, Düngung...)?

3.2.2. nachdenken
Im Verlauf der Belagerung lernt man den Feind besser kennen. Dies betrifft vor allem die Verteidigungssysteme des Feindes, aber auch sonst scheint man dessen Innenleben besser zu verstehen.

Lassen sich die Vermutungen bestätigen (Krankheit, Säureeintrag, Überdüngung, Verdichtung...) und welche Kettenreaktionen lösen sie dann aus (Atmo-, Bio-, Hydro-, Pedo-, Techno-Sphäre...)?

3.2.3. lösen
Das Rätsel ist gelöst. Der Feind wird auf allen Ebenen gleichzeitig angegriffen. Jede Ebene wird mit den eigens hierfür entwickelten Waffen bekämpft.

Das Waldsterben ist in seinen Ursachen und Symptomen erforscht. Es fehlt nur noch eine Zusammenfassung der Ergebnisse und konkrete Vorschläge für Mechanismen (Baumarten, Bodenauftrag, Emissionen, Holzabtransport, Holzmarkt, Licht, Naturverjüngung, Totholzanteil...), die auf globaler, regionaler oder lokaler Ebene greifen könnten, um somit dem Waldsterben Herr zu werden.

3.2.4. problematisieren
Es ist an der Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, was einen Feind ausmacht.

Muss durch das neue Wissen (Waldsterben) der Umweltschutz grundlegend verändert oder nur in Teilbereichen ergänzt werden?

3.2.4.1. allgemein
Ein Feind hat sich schon im Vorfeld des Kampfes als Feind zu erkennen gegeben. Die Abwehr des Feindes ist Aufgabe aller. Allein die Mannschaftsleistung entscheidet
(Umweltrecht homolog zu Feindseligkeit).

3.2.4.2. speziell
Ein Feind stellt im Kampf eine spezielle Konfiguration von Modulen dar. Jedes Modul kann getrennt von den anderen angegangen werden (Umweltgesetze analog zu Modulen).

3.3. Typus der Geographie

Entsprechend dem vorherrschenden Denkrahmen und der Auffassung von der Eigentümlichkeit des Raumes ergibt sich zwingend der Typus der Geographie und der des Geographen.

3.3.1. Phänologe
Ein Phänologe lässt sich von der Schönheit der Raumgestalt verzaubern. Er sucht nach Aspekten, in denen sich der Rhythmus der Natur widerspiegelt.

Ich vertraue auf meine Wahrnehmung von Erhabenheit und Anmut, um Schwankungen der räumlichen Ausprägung zu erkennen.

3.3.2. Prozesskundler
Wenn es Ideen und Ur-Sachen gibt, dann muss es auch ein Voranschreiten (Prozesse) geben.

Prozesse sind notwendig, da sie das räumliche Geschehen, welches in Etappen voranschreitet, begreifbar machen.

3.3.3. Philosoph
Ein Philosoph achtet auf die Erkenntnis. Er möchte alle Halb- und Unwahrheiten, die sich durch den sorglosen Gebrauch einzelner Theorien in das Bildungsgut eingeschlichen haben, vernichten, damit der weitere Erkenntnisgewinn nicht behindert wird.

PHILOSOPHIE
- Einheit (Ist eine konsistente Theorie erkennbar?)
- Zusammenhang (Ist die Theorie mit anderen Th. verträglich?)
- Hochziel (Markiert die Theorie einen Meilenstein?)
- Beispiel (Lässt sich die Theorie nachprüfen?)

Als Pädagoge frage ich mich: "Hat die Theorie 'Hand und Fuß'?", entspricht zum Beispiel die Wirtschaftsform noch den räumlichen Gegebenheiten im Hinblick auf die angestrebte Gesellschaftsform?

3.3.4. Planer
Ein Planer möchte einen bestimmten Zustand erreichen bzw. bewahren. Er wird hierzu einen verbindlichen Plan festlegen. Sein Plan darf aber weder den technischen Fortschritt noch die Freiheit behindern. Ein Planer ist jedoch kein Dienstleister, er informiert sich selbst und legt dementsprechend seine Ziele fest.

Als Politiker frage ich mich: "Was ist zu tun und für wessen Seite ergreife ich Partei?"

3.3.4.1. Primärintegration
Der technische Fortschritt wird dahingehend beeinflußt (Verfassung), daß die Gesellschaft keine Schäden erleidet.

3.3.4.2. Sekundärintegration
Das Verhalten der frei wirtschaftenden Menschen wird dahingehend beeinflußt (Vermögen), daß der technische Fortschritt angekurbelt wird. Tatsächlich eintretende Schäden werden dann aus der Portokasse bezahlt.

3.4. Kultur der Geographie

Die Geographie kann den Raum auf die objektive oder subjektive Art typisieren. Die Kultur der Geographie wurzelt also in ihrem Anspruch, der Natur gegenüber gerecht zu werden.

Der Mensch fragt sich: "Wozu brauche ich die Geographie? Welche Rolle hat der Autor seiner Untersuchung zugedacht?"

3.4.1. ethisch
Die Geographie sagt, was sein soll. Sie orientiert sich dabei an den Landschaften des Kontinuums und dem 'Leben' einer strukturellen Innovation im Netzwerk.

3.4.2. moralisch
Die Geographie sagt, was üblich ist. Sie orientiert sich dabei an den festgesetzten Grenzen der Länder und an den gegebenen Stoffkreisläufen (Kapitalströme) oder Wanderungen im Netzwerk.



ANHANG 1

a) synthetische Urteile

Prämissen aus verschiedenen Kategorien ziehen als Conclusio ein Urteil nach sich, das einen Teil Unwahrheit enthält. Solche Erweiterungsurteile dürfen nicht für weitere Schlußfolgerungen herangezogen werden.

HALBWAHRHEIT
- positivistisch
- menschlich
- humanistisch
- konservativ (entscheidungstheoretisch und behaviouristisch)

Der Positivismus befindet sich als Mischung aus magischem Einheitsdenken und Reduktionismus auf der Suche nach der Weltformel. Der Positivismus verkennt dabei den Schichtenbau der Welt (Evolution). Jede niedere Schicht wird zwar von den nächsthöheren integriert, dabei findet jedoch immer ein Qualitätssprung statt. Formeln lassen sich also, wenn überhaupt, nur für die einzelnen Schichten finden. Für die Schichten niederer Integration ist dies bereits geschehen (Astrophysik, Teilchenphysik, Geophysik, Physik, Chemie, Mineralogie, Biochemie, Bionik, Logistik). Daß dieses auch bei den höheren Schichten gelingen wird (Biologie, Geographie, Geschichte, Kunst, Philosophie), ist eher unwahrscheinlich, da in diesen Schichten der Mensch zuhause ist. Es ist viel wahrscheinlicher, daß gerade unsere Sinne die evolutionäre Antwort auf diese Schichten sind.
Die Menschlichkeit möchte bspw. in den Grunddaseinsfunktionen die Sphären des Menschen festsetzen, kann sich aber nicht auf Befunde aus der Biologie stützen.
Der Humanismus versucht das Bildungsideal der Aufklärung in aller Welt zu verbreiten, ohne dialogisch auf die bestehenden Kulturen einzugehen oder selbst dazulernen zu wollen.
Der Konservatismus verzichtet bei allen Dualismen auf die komplexere Hälfte. Wider besseren Wissens und außerhalb einer einfachen Beschreibung eingesetzt, befriedigt der Konservatismus nur die Interessen derjenigen, die die Moral konservieren oder zu ihren Gunsten steuern möchten.
Der entscheidungstheoretische Ansatz verkauft subjektive Entscheidungen als objektiv. Die situationsbedingte Moral soll hierfür das Alibi liefern. Daß für eine objektive Entscheidung jedoch erst das eigene Denken in Frage gestellt werden muss, um hieraus die Ethik abzuleiten, wird natürlich übersehen.
Der behaviouristische Ansatz verkauft subjektive Naturgesetze als objektiv. Die Menschen werden erst zu Statisten reduziert, dann wird deren Verhalten statistisch ermittelt. Dagegen sprechen vier Punkte:
- Nur der Mensch (und nicht der Statist) zeigt sein ganzes Verhalten.
- Statistische Gesetze haben keine Aussagekraft, wenn sie zufällig sind.
- Der Geist des Menschen ist in der Lage, sein Statistendasein zu erkennen.
- Den Statisten wird ihr Recht auf Freiheit und Menschenwürde genommen.

b) Methodologie

Die Methodologie ist die Metaebene der einzelnen wissenschaftlichen Methoden. Alle Wissenschaften laufen also nach demselben Schema ab, berufen sich auf dieselben Ursachen, sind gleichermaßen von der Wissenschaft überzeugt und teilen die gleichen Interessen.

b1) SCHEMA
- Datengewinnung
- Datenaggregierung
- Aufgabengebiet
- Paradigma (Demokratie I oder II)

Die Geschichte der Wissenschaften zeigt, daß ein Erkenntniszuwachs, der die bisherige Methodik innerhalb eines Aufgabengebietes als Trugschluß entlarvt, von den betroffenen Wissenschaften zu ignorieren versucht wird. Von wissenschaftlicher Seite wird dann häufig zur Verteidigung eingeworfen, man hätte sich eben auf ein gemeinsames Forschungsprogramm geeinigt und wolle dieses erst noch bis in alle Einzelheiten testen. Gegen eine verschobene Berücksichtigung ist an sich ja auch nichts einzuwenden, es stellt sich nur die Frage, wird die nächste Einigung den Erkenntniszuwachs tatsächlich anerkennen oder gibt es womöglich auch verschiedene Paradigmen der Entscheidungsfindung?

DEMOKRATIE
- Diskussion oder Wahl
- Konsens oder Kompromiss
- Niveau oder Mehrheit
- Gemeinwohl  oder Gruppeninteresse

b2) URSACHE (nach ARISTOTELES: Physik, Buch II, Kapitel 3)
- causa materialis (Woraus entsteht etwas?)
- causa efficiens (Woher kommt der Anstoß?)
- causa formalis (Was wird verwirklicht?)
- causa finalis (Weswegen wird etwas gemacht und soll dieses Ziel auf direktem oder indirektem Wege erreicht werden?)

b3) ÜBERZEUGUNG
- Idealismus (unser Denken kann sich alles vorstellen)
- Rationalismus (unser Denken kann alles erklären)
- Konstruktivismus (unser Denken kann aus bereits Bekanntem Neues schaffen)
- Kritizismus (unser Denken kann Abweichungen vom Ist/Soll erkennen und sich richtig entscheiden)

b4) INTERESSE
- transzendent (Wie lässt sich dem Phänomen huldigen?)
- technisch (Auf welchen Tatsachen beruht das Phänomen? Wie lässt es sich erzeugen oder verhindern?)

Das Erkenntnisinteresse gibt den Startschuß für den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess. Dieser schreitet logisch voran auf dem Erkenntnisweg. Das Ziel ist eine Theorie. Diese muss sich anschließend in der Praxis bewähren. Die Probleme der Theorie in der Praxis wecken erneut das Erkenntnisinteresse. Früher oder später, nach mehreren Durchläufen, tritt dann der eigentliche Erkenntnisgewinn ein:

Alle Theorien und Probleme verbindet eine tiefergehende Erkenntnis. Absolute Wahrheiten kann es nicht geben!


c) Erkenntnisweg (siehe BIRD 1993:182 und MEDAWAR 1984:93ff)

- Verwandlung (Erkenntnis durch entstehende Probleme)
- Vollzug (Erkenntnis durch Demonstration)
- Vollendung (Erkenntnis durch Ästhetik)
- Versuch (Erkenntnis durch Ausprobieren)
- Gedankenexperiment (Hinterfragen der Bedingungen)
- Experiment (Entscheiden zwischen Hypothesen)


Am Ende einer wissenschaftlichen Arbeit steht sehr oft eine Zusammenfassung. Diese führt in Kürze den Erkenntnisgewinn auf, der sich auf einem der vier Erkenntniswege eingestellt hat.

Im Falle dieser Arbeit kann bisher vermeldet werden:
1. Das Problem, das nur deshalb entstanden ist, weil ein altes (erkenntnistheoretisches) gelöst wurde, ist ein psychologisches.
2. Die Arbeit demonstrierte das Dogma des ARISTOTELES.
3. Die Arbeit ist in der Sonatenhauptsatzform geschrieben.
4. Es fehlt nur noch die Anleitung für einen Versuch...


d) offene Fragen

"Welche Aufgabe wird der Geographie in einem Gedankenexperiment zugewiesen und welchen Wert erhält sie dadurch für die Gesellschaft?"

"Bei einem Gedankenexperiment werden die Versuchsbedingungen variiert. Das Ergebnis muss sich unter allen Bedingungen einstellen. Ein Gedankenexperiment kann somit den einzelnen Wissenschaften ihr jeweiliges Aufgabengebiet zuweisen. Das Gedankenexperiment ermittelt dabei die perspektivischen Überschneidungen aller Wissenschaften für einen beliebigen Forschungsgegenstand. Es gibt kaum noch Wissenschaften, die einen Forschungsgegenstand exklusiv bearbeiten dürfen, die meisten Wissenschaften müssen sich auf bestimmte Perspektiven beschränken.

PERSPEKTIVE
(siehe EBERHARD 1999:17ff)
- von außen (phänomenal)
- von innen (kausal)
- von oben (theoretisch)
- von unten (aktional)

Für die Geographie heißt der Forschungsgegenstand 'Erde' oder, bereits eingeschränkt, 'Erdoberfläche'. Nun dürfte klar sein, daß sich fast alle Wissenschaften mit den Phänomenen auf der Erdoberfläche befassen. Wenn die Geographie nicht näher ihre phänomenale Perspektive beschreiben kann, sollte sie gleich ganz darauf verzichten. Selbiges gilt für die kausale Perspektive. Bei der theoretischen Perspektive lichtet sich schlagartig die Konkurrenz. Geographen sollten sehr wohl in der Lage sein, juristische Theorien auf ihre Berücksichtigung der Gegebenheiten der Erdoberfläche zu hinterfragen. In der aktionalen Perspektive kann sich die Geographie die Schwäche quantitativer Theorien (Ökonomie, Soziologie, Ökologie) bei intangiblen Werten zu Nutze machen. Daß es in Wirklichkeit nur wenige Stellen auf der Erde gibt, an denen quantitative Theorien tatsächlich zutreffen, kann jede empirische Überprüfung seitens der Geographie zeigen.

Der Wert der Geographie liegt also in ihrer Funktion als Berater der Gesellschaft, welche Politik in einer konkreten Situation die sinnvollste ist, denn nur die Geographie hat den räumlichen und zeitlichen Überblick.

RECHTSSTAAT
- Gewaltenteilung
- Verfahren
- Meinungsbildung
- Entscheidungsträger (Parlament/Volksentscheid)"


"Gibt es eine Norm für geographische Arbeiten und wie können diese experimentell von nichtgeographischen unterschieden werden?"

"Ein Experiment ist ein Aufbau, der die Wahrscheinlichkeiten des Eintretens alternativer Hypothesen zu testen versucht. Da sich nun die Geographie psychologisch aus der Raumerkenntnis herleitet, ist ein Hypothesentest 'Diese Arbeit ist eine geographische Arbeit' bzw. 'Diese Arbeit ist keine geographische Arbeit' problematisch. Nichtsdestotrotz hat der Verfasser acht Fragen aus Kapitel 3 entwickelt, mit denen jede wissenschaftliche Arbeit konfrontiert werden kann. Der Verfasser möchte bei geographischen Arbeiten zumindest die Hälfte der Fragen bejahen können.

1. Wird auf die Genese des Raummusters eingegangen?
2. Gibt es eine kartographische Darstellung des Formenwandels?
3. Wird das Ergebnis homolog und analog mit anderen Ergebnissen verglichen?
4. Werden Phänotypen beschrieben?
5. Werden Prozesse beschrieben?
6. Wird philosophiert?
7. Wird die Politik in Frage gestellt?
8. Wird zwischen Ethik und Moral unterschieden?"



ANHANG 2

a) wissenschaftlicher Stellenwert

Die Geschichte der Wissenschaft kann in verschiedene Epochen eingeteilt werden. Jede dieser Epochen hat ihr eigenes Weltbild. In jeder dieser Epochen gelten bestimmte wissenschaftliche Disziplinen mehr als andere.

1. Epoche
Es ist sinnvoll, die Geschichte der Wissenschaft im frühen Mittelalter beginnen zu lassen, denn die Wissenschaft der Antike ging im frühen Mittelalter (in Europa) fast vollständig verloren. Papst AUGUSTINUS wollte alle Wissenschaft auf die Theologie festlegen. Selbst die Philosophie wurde zur Magd der Theologie.

2. Epoche
Im späten Mittelalter gibt es eine Neuorientierung, weg von PLATON, hin zu ARISTOTELES. Sicherlich befindet sich die Erde (= die Kirche) noch im Mittelpunkt der Welt, doch das geozentrische Weltbild wird bereits durch eine komplizierte Sphärengeometrie zu erklären versucht.

3. Epoche
Am Ende des Mittelalters stehen die Renaissance und die Reformation. Im Zuge der Emanzipation von der Kirche und den vielen technischen Neuerungen entstehen kapitalistische Strukturen, die weltweit neue Märkte erschließen und dabei die Kontinente entdecken. Spätestens im Barock ist ein heliozentrisches Weltbild vorhanden, ein großer Himmelsmechanismus, von Gott verursacht. Zu seinem Ruhm werden Geometrie, Mathematik, Musik und Physik betrieben.

4. Epoche
Die neuen Wahrheiten der Physik ermuntern die Schriftsteller, gegen die moralische Instanz der Obrigkeit zu rebellieren. Es dauert nicht lange, bis Revolutionen neue Gesellschaftsformen einleiten sollen. Deren ontologische Grundstimmung wird jedoch mit den Wahrheiten der Industrialisierung konfrontiert. Als Antwort hierauf entsteht der historische Materialismus. Da die Welt zugleich von Europa aus kolonisiert wird, besteht Interesse an: Geographie, Ökonomie, Geschichte und Erfindungen.

5. Epoche
Die Moderne beginnt mit den Umsetzungen der Erfindungen des 19. Jahrhunderts (Elektrizität) und endet mit der Abrüstung in der Nachkriegszeit. Wissenschaften, die das Wachstum vermitteln, sind: Statistik, Chemie & Medizin, Soziologie & Politik und Maschinenbau.

6. Epoche
Die Postmoderne erlebt den Kapitalismus auf hohem materiellem Niveau, dafür aber ohne jeden geistigen Tiefgang. Selbst die Wissenschaften bieten Dienstleistungen an, ohne sich zu fragen, wem sie denn diese Dienstleistungen anbieten und warum sie nicht einfordern, entsprechend ihrer Kompetenz als Entscheidungsträger für die Gesellschaft akzeptiert zu werden. Die Entscheidungsträger begnügen sich mit Logistik, Teilchenphysik, Marktforschung und Konsumgütern.

7. Epoche
In der Zukunft werden sich ökologische Probleme und ökonomische Disparitäten nicht mehr unter den Tisch kehren lassen. Zum Überleben werden Informationen gebraucht: Computersimulation, Nano- & Biotechnik, qualitative Kybernetik, Kommunikation.

b) geographischer Stellenwert

Die Geographie hat seit dem Zweiten Weltkrieg eine bewegte Vergangenheit durchlebt. In den seltensten Fällen wurde diese 'Revolutionen' konsequent durchdacht, so daß schon bald nach jeder dieser Veränderungen berechtigte Gegenargumente laut wurden. (HARD 1990:2) weist darauf hin, daß es zwar eine Vielzahl von geographischen Definitionen gibt, daß aber nicht geklärt ist, wie Definitionen der Geographie gewonnen werden können. "Hinzu kommt - und das ist der Anlass dieses Textes - daß die vorliegenden Analysen und Behandlungsvorschläge in der geographischen Literatur (einschließlich meiner eigenen ...) meiner heutigen Ansicht nach durchweg wenig befriedigend sind. Fast alle, ob situationsbezogen oder allgemeingehalten, laufen darauf hinaus, die Frage zu eskamotieren und den Fragenden auszutricksen." Als unmittelbare Folge hiervon steht die Geographie wissenschaftlich kurz vor ihrem Aus. Viele Nichtgeographen (und auch Geographen?) bezweifeln allein schon die Möglichkeit einer wissenschaftstheoretischen Begründung der Geographie. Diese Auffassung kann der Verfasser nicht verstehen. Statt dessen wird die jüngere Geschichte der Geographie grob skizziert und mit einem neuen Ende versehen, mit der Position des Verfassers.

1. Phase: Die geographische Welt ist noch in Ordnung.
Die Geographie bedient sich bei der Beschreibung eines Raumausschnittes des Dualismus' von idiographisch und nomothetisch. Idiographisch ausgerichtet ist die Länderkunde: Jeder Raumausschnitt ist darin einzigartig und wird durch das Schichtenmodell beschrieben. Nomothetisch ausgerichtet sind die einzelnen Teildisziplinen der Geographie, wie zum Beispiel die Wirtschaftsgeographie und die Geomorphologie. Jeder Raumausschnitt wird in ihnen auf das auch in anderen Raumausschnitten Wiederkehrende hin untersucht, also auf Gesetzmäßigkeiten, wie zum Beispiel Tertiärisierung und Solifluktion. Das Bindeglied zwischen der Länderkunde und den einzelnen geographischen Teildisziplinen ist der Raumausschnitt einer Landschaft. Darüber, was eine Landschaft genau sein soll, gibt es jedoch eine Vielzahl von Vorstellungen und Definitionen.

2. Phase: Die Geographie wird positivistisch.
Der Dualismus von idiographisch und nomothetisch wird aufgehoben, indem gefordert wird, die Geographie müsse ihre Sonderstellung aufgeben und sich zu einer Naturwissenschaft weiterentwickeln. (BARTELS 1968:62) schreibt hierzu: "Nun hat uns NAGEL mit seinem berühmt gewordenen Aufsatz gezeigt, daß man vor dem Satz 'Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile' nicht zu verharren braucht, sondern daß es gerade darauf ankommt, nunmehr die Natur des vermuteten oder teilweise erkannten Gefüges zu analysieren, seine Strukturen als einen Systemzusammenhang ... aufzudecken. Ergaben sich hierfür zunächst vor allem qualitative Einzelansätze, so liegt diese Aufgabe heute vielfach mehr auf dem Gebiet einer Fortentwicklung von weiterreichenden Theorien auch quantitativer Systemzusammenhänge." Die idiographische Länderkunde ist in Wirklichkeit also nicht die Krönung, sondern das deskriptive Anfangsstadium der Geographie, gefolgt von der systematischen Landschaftskunde (2. Stadium) und von den qualitativen Gesetzmäßigkeiten (3. Stadium). Es bedarf daher einer umfassenden quantitativen Revolution (4. Stadium) mit der Zielsetzung von Simulationen (5. Stadium).

3. Phase: Die Geographie wird aufgeteilt.
Die naturwissenschaftliche Geographie begeht den Fehler, daß sie das subjektive Raumempfinden der Menschen ignoriert. Daher ist es notwendig, daß sich die Sozialwissenschaften anderer quantitativer Gesetzmäßigkeiten bedienen, nämlich den Wahrscheinlichkeiten. Die multivariate Statistik ist das verbindliche Handwerkszeug eines jeden Soziogeographen. Die physische Geographie soll weiterhin naturwissenschaftlich bleiben. Der Naturwissenschaftler (CARNAP 1969:16) schreibt: "Manchmal sind die einzigen Gesetze, die man zur Erklärung anwenden kann, statistische und keine Universalgesetze. In diesen Fällen müssen wir mit einer statistischen Erklärung zufrieden sein ... Wenn ein statistisches Gesetz auch nur eine sehr schwache Erklärung liefert, so ist es doch eine Erklärung ... Unsere beschränkte Kenntnis der psychologischen Gesetze, der zugrundeliegenden physiologischen Gesetze und ihres Zusammenhanges mit den physikalischen Gesetzen ist dafür verantwortlich, daß wir die Gesetze der Sozialwissenschaften statistisch formulieren müssen."

4. Phase: Die Geographie wird humanistisch.
Die Soziologen begehen den Fehler, daß sie das Verhalten der Menschen nicht verstehen, sondern nur erklären. Es ist für Anthropogeographen notwendig, sich in die Situation der oder des Menschen zu versetzen. Dieses kann nicht mittels Fragebogen und Computer erreicht werden, sondern nur durch die Teilnahme am Geschehen vor Ort. (PEET 1998:47f) beschreibt den Unterschied zur 2. und 3. Phase so: "Positivist geography looks at environment and sees space. That is, positivist geography sees stretches of homogenized earth surface, characterized by extension measurable in standard units (miles); with the human relation to space theorized as the expenditure of effort needed to overcome the friction of distance (transport costs, travel time) ... Humanistic geography looks at environment and sees place - that is, a series of locales in which people find themselves, live, have experiences, interpret, understand, and find meaning. Yet the mere mention of place as center of life experience evokes in the positivist mind the suspicon that humanistic geography in unscientific, new age sentiment, incapable of producing generalizations beyond personal opinion."

5. Phase: Die Geographie wird radikal.
Die Humanisten begehen den Fehler, daß sie die Gesetzmäßigkeiten der Geschichte übersehen. Im Marxismus und im Feminismus sind die Antworten auf alle gesellschaftlichen Probleme enthalten. Der Politikwissenschaftler (HÄTTICH 1969:45) erläutert den Hintergrund: "Als Struktur bezeichnen wir das relativ konstante Gefüge der Gesellschaft. Je differenzierter eine Gesellschaft ist, um so verschiedenartiger sind die in ihr auffindbaren strukturbewirkenden und strukturerhaltenden Faktoren. Es können also verschiedene Strukturbilder unterschieden werden. Solche Strukturbilder sind gegenüber der gesellschaftlichen Wirklichkeit eine Abstraktion; die unterschiedenen Gefüge liegen nicht gesondert nebeneinander in der Wirklichkeit. Aber die Abstraktion ist in der Realität begründet, weil die verschiedenen Faktoren verschiedene Strukturen bewirken, die ihre spezifischen Eigenheiten und auch Eigengesetzlichkeiten erkennen lassen. Auf diese Weise wird es möglich, die Gefügearten der Gesellschaft aus dem sozialen Komplex herausgelöst zu betrachten, ohne die soziale Wirklichkeit schon durch den methodischen Ansatz zu verfälschen. Es lassen sich auch die Wechselwirkungen zwischen den Gefügen erkennen."

Die historischen Wechselwirkungen der Strukturen von Gesellschaft, Wirtschaft und Erkenntnis stellen sich, frei nach (EBERHARD 1999:60ff), als "hypothetische Systematik" folgendermaßen dar (siehe Tabelle 3).

Tab. 3: Geschichte, Gesellschaft, Wirtschaft und Erkenntnis
ZEITRAUM GESELLSCHAFT WIRTSCHAFT ERKENNTNIS
Steinzeit Matriarchat Jäger und Sammler mystisch-magisch
Jungsteinzeit Patriarchat Bauern und Nomaden deduktiv-dogmatisch
Antike bis frühes MA feudalistisch Ackerbau und Viehzucht im zentralisierten Staat deduktiv-dogmatisch
spätes MA bis Barock frühkapitalistisch städtisches Handwerk und Warenhandel induktiv-empiristisch
Prä-Moderne revolutionär Kolonien und Industrialisierung ontologisch
(idiographisch-nomothetische Geographie)
Moderne kapitalistisch übernationale Industrie, Waren- und Kapitalhandel deduktiv-theoriekritisch
(soziologisch-positivistische Geographie)
demokratisch Soziale Marktwirtschaft (regionale Geographie)
sozialistisch Kapitalakkumulation gegen Partizipation dialektisch-materialistisch
(radikale Geographie)
Post-Moderne faschistische Technokratie Globalisierung Schreibtischforschung
(pragmatische Geographie)
nachhaltig Ökologische Marktwirtschaft (qualitativ-kybernetische Geographie)
subkulturelle Anarchie dezentrale Reproduktion Aktionsforschung;
(humanistische Geographie)
Quelle: (EBERHARD 1999:60ff), stark verändert




6. Phase: Die Geographie wird regional
Der neue Dualismus lautet realistisch - historisch. Die ideologisch (im realen Kapitalismus) vorgegebenen Strukturen werden als regionale Netzwerke empirisch erforscht, von historischem Interesse sind die Dienstbarmachungen der technologischen Veränderungen durch die einzelnen Regionen. Die regionale Geographie versucht also, die einzelnen Splitter der Anthropogeographie (soziologische Geographie, humanistische Geographie, radikale Geographie) wieder zu vereinen. (ENTRIKIN 1991:130f) sieht hier einen möglichen Vorteil: "Charakterizing places as functional wholes or regional systems has a clear untility in planning activities or in everyday life, when we view place as external to us and as something to be manipulated for particular goals", verschweigt aber auch nicht den möglichen Fettnapf: "In order to reduce the apparent subjectivity of regional geography, emphasis has been placed on reducing the interpretive element of such studies as much as possible".

7. Phase: Die Geographie löst sich auf.
Die Geographen verkennen den technischen Fortschritt in der Datenerfassung und in der Datenmodellierung. Es ist möglich, für jedes Problem eine interdisziplinäre Lösung zu finden, die optimal auf die Ansprüche der Politik zugeschnitten ist. (LESER & SCHNEIDER-SLIWA 1999:108) suchen trotzdem nach einem unverwechselbaren geographischen Profil: "Geographie ist unter den verschiedenen Fachwissenschaften die Spezialistin für integrative Betrachtung des Beziehungs- und Wirkungsgefüges Mensch-Natur-Raum - oder kürzer: Spezialistin für raumfunktionale Zusammenhänge im Bereich der landschaftshaushaltlichen und der sozioökonomischen Systeme." Momentan schwimmen der Geographie jedoch eben diese Felle davon: Abfallwirtschaft, Geo-Informations-Systeme, Informations-Management, Landschafts-Ökologie, Raumplanung, Stadt-Ökologie, Umweltschutztechnik.

8. Phase: Die Geographie wird neu geboren.
Die Pragmatiker wissen nicht, daß die Rechenwerte von Computersimulationen nichts aussagen, solange nicht Gewissheit über die Eigendynamik des verwendeten kybernetischen Systemes besteht. Dessen Eigendynamik beschreibt ein Fließgleichgewicht:

FLIESSGLEICHGEWICHT
- Attraktor (Gibt es magische Anziehungspunkte?)
- Repellor (Gibt es übersprungene Bereiche?)
- Klimax (Gibt es ein langfristiges Reifestadium?)
- Bifurkation (Gibt es alternative Entwicklungspfade /-winkel)?

Desweiteren kann die gesellschaftliche Forderung einer nachhaltigen Entwicklung der Umwelt mit dem chemischen Umweltschutz der Rechenmodelle ohnehin nicht erreicht werden. Statt dessen ist es nötig, sich der Stärken der Philosophie zu erinnern. Nur ein philosophisch geschulter Kybernetiker, also ein Geograph, kann der wachsenden Datenflut Herr werden und den Umweltschutz ganzheitlich bewältigen. Aus diesem Grund sollte sich ein Geograph von allen empirischen Aufgaben, es sei denn, sie dienen der Recherche, fernhalten und diese den Spezialisten überlassen. Denn allein das Gelingen einer umweltverträglichen Kultur entscheidet über den Fortbestand der Menschheit; mit dem Raumschiff wegfliegen, ist schlecht möglich.



LITERATUR

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philosophische Werke
ARISTOTELES: alles
HARTMANN, N.: alles
JASPERS, K.: alles
PARMENIDES: alles


ERKLÄRUNG

Hiermit erkläre ich,
daß die vorliegende Arbeit
selbständig und nur mit den angegebenen Hilfsmitteln
angefertigt wurde,
und daß alle Stellen,
die dem Wortlaut oder dem Sinn nach
anderen Werken entstammen,
durch Angaben der Quellen
als Entlehnung gekennzeichnet sind.


Plochingen, den 28. Februar 2000
Stefan Schill